Startschüsse für die Uzwiler Oberstufe

Der Schuljahresbeginn wurde von Schülern, Lehrkräften und Schulbehörden mit Spannung erwartet. Die Oberstufe Uzwil erlebte ihre Geburtsstunde. Der Kindergarten Bankstrasse bezog den Um- und Erweiterungsbau.
Josef Bischof
Nebst den üblichen Neuanfängen brachte der Schuljahresbeginn für Uzwil eine Neuerung, welche mit Fug und Recht als Meilenstein bezeichnet werden kann. Als eine der letzten sanktgallischen Gemeinden setzte Uzwil das kantonale Oberstufenkonzept um. Sowohl im Sekundarschulhaus an der Schöntalstrasse als auch im Uzeschuelhus an der Bahnhofstrasse werden jetzt Real- und Sekundarklassen unterrichtet. Die Alte Garde Oberberg aus Gossau in historischen Uniformen machte mit sieben Böllerschüssen auf die historische Bedeutung des Neuanfangs aufmerksam.
Am Montagmorgen traten Hunderte von Kindergärtlern und 1.-Klässlern in der Region – meist an einer elterlichen Hand – den Weg in einen neuen Lebensabschnitt an. In einem Klassenzimmer sahen sie sich neuen Lehrpersonen und häufig auch unbekannten Gespänlein gegenüber. Für die meisten löste sich die Spannung rasch und bis zum Mittag hatte sie schon ein bisschen Schulalltag eingeholt.
Mit Herzklopfen ins „Neuland“
Beim Übertritt von der Unter- in die Mittelstufe oder von der Mittel- in die Oberstufe verfügen die Mädchen und Knaben zwar bereits über Schulerfahrung. Weil aber jeder Stufenwechsel die Konfrontation mit neuen Lehrpersonen und wachsenden Anforderungen bringt, haben ihm wohl die meisten Schüler mit Herzklopfen entgegen gesehen.Spannend war der Neuanfang auch für die Lehrerinnen und Lehrer – und zwar nicht bloss für die Berufseinsteiger. Viele von ihnen sahen sich neuen Schülerinnen und Schülern oder ganzen neuen Klassen gegenüber. Und schliesslich ist auch für die Schulbehörden jeder Schuljahresanfang mit Erwartungen und Ungewissheiten verbunden.

Kooperative Oberstufe verwirklicht
Seit 1997 ist Uzwil eine Einheitsgemeinde, Gemeinde und Schulen sind unter demselben Dach. Nun ist dieser Weg in der Oberstufe fortgesetzt worden. In den beiden Schulanlagen Uzeschuel und Schöntalstrasse werden sowohl Real- als auch Sekundarklassen unterrichtet. Diese Durchmischung wird es später auch ermöglichen, andere Unterrichtsmodelle einzuführen. Real- und Sekundarschule werden neu von einer gemeinsamen Schulleitung geführt.

Startschuss in eine neue Ära
Um halb zehn versammelten sich die 406 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe – 186 in 11 Klassen aus dem Uzeschuelhus und 220 in 12 Klassen von der Schöntalstrasse – auf dem Pausenplatz an der Schöntalstrasse. Die beiden Schulleiter Mary Baumgartner und Christoph Eggenberger hiessen neben den Schülern auch die Mitglieder des Schulrates willkommen. Sie bezeichneten den Beginn der Oberstufe als Startschuss in eine neue Ära und machten die Schüler auf ihre Mitverantwortung zum guten Gelingen aufmerksam. Erwartet werde ein respektvoller Umgang untereinander.

Sieben historische Startschüsse
Dann trat die Alte Garde Oberberg unter dem Kommando von Kurt Eichmann in Aktion. Der Kommandant erwähnte, dass die ursprüngliche Garde auf den Tag genau vor 222 Jahren nach ihrer Niederlage beim Tuileriensturm in Paris aufgelöst worden sei.

Dem Uzwiler Industriellen René Bühler sei es massgeblich zu verdanken, dass es seit rund 70 Jahren wieder eine Alte Garde Oberberg gebe. Mit einem Zeremoniell nach historischem Muster feuerte die Garde insgesamt sieben Böllerschüsse ab.

Zwei Projekttage zum Beginn
Anschliessend an den lautstarken Auftakt hatten die Schüler die Aufgabe, je acht Unterschriften von acht Mitschülern aus je einer anderen Klasse zu sammeln. Damit sollten sie miteinander ins Gespräch kommen und sich untereinander besser kennen lernen. Für die volle Unterschriftenkarte gab’s einen OS-Uzwil-Stick.

Die ersten beiden Schultage werden als Projekttage gestaltet. Die Erstklässler lernen sich und die Schulanlagen besser kennen. Die zweite Oberstufe befasst sich mit der Berufswahl und die dritte mit Projektthemen.

Kinder ergreifen Besitz von Neuanlage
Für ein halbes Jahr war der Kindergarten von der Bankstrasse ins Kirchstrasse-Schulhaus verlegt worden. Die Kindergärtnerin Katharina Honegger hatte nach der Sportwoche im Februar in ein Klassenzimmer umziehen müssen.

Auf den Schuljahresanfang ist der Um- und Erweiterungsbau des gut 50 Jahre alten Gebäudes fertig geworden. Rund eine Million Franken sind investiert worden. Der Anbau bietet Platz für den Gruppenraum und für mehr Garderoben. Neu sind auch ein Lagerraum und die Technik. Auch das Dach, die Haustechnik, die Fenster und die Energiedämmung sind erneuert worden.

Am Montagmorgen ergriffen die Kindergärtler von der erneuerten Anlage Besitz. Sie freuten sich offensichtlich über die grosszügig gestaltete und erweiterte Anlage.

Startschüsse für die Uzwiler Oberstufe